5 Gipfeltour im Rofan

Der Weg über den Dalfazer Kamm. Foto: Konrad Gwiggner

Den Rofan kann man als Wellnessgebirge einstufen. Mit der Rofan Bergbahn schwebt man auf gut 1.800 Meter und hat von dort bereits einen traumhaften Ausblick auf eine beeindruckende Bergkulisse. Um die Bergstation liegen vier Berghütten mit Verpflegungsmöglichkeit. Eine davon ist die Erfurterhütte vom Alpenverein, wo man übernachten kann. Geht man einige Meter so verlieren sich die “Menschenmassen” sofort in die unterschiedlichsten Richtungen und der Naturgenuss beginnt.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Wiener Neustadt zu dieser Tour für dich finden.

Die Anreise erfolgt mit dem Zug zum Bahnhof Jenbach und von dort mit dem Bus in 23 Minuten bis zur Haltestelle “Maurach (Eben am Achensee) Rofanseilbahn”. Die Betriebszeiten der Rofanseilbahn bitte auf deren Webseite prüfen.

Von der Talstation sieht man schon unseren ersten Gipfel, die Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner
Von der Talstation sieht man schon unseren ersten Gipfel, die Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner
Von der Bergstation aus erblickt man westwärts den Dalfazer Kamm, welcher im Bild links mit der Rotspitze beginnt. Foto: Konrad Gwiggner
Von der Bergstation aus erblickt man westwärts den Dalfazer Kamm, welcher im Bild links mit der Rotspitze beginnt. Foto: Konrad Gwiggner

Tour über den Dalfazer Kamm

Wir halten uns am Weg links in Richtung Dalfazalm und gehen bis zum Speichersee. Von dort geht ein Weglein in den Wald, welches folgend nur schwer auszumachen ist. Hier muss man ein bisschen suchen, um auf den richtigen Weg zu kommen. Auch anderen Wanderern geht es so. Am besten am Handy die Karte von Alpenvereinaktiv.com aufrufen, die OpenStreetMap Karte ist korrekt, und mit dieser den Weg finden, welcher danach gleich mal wieder ordentlich begehbar ist.

Ausblick in den Rofan während des Aufstiegs zur Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner
Ausblick in den Rofan während des Aufstiegs zur Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner

Während des Aufstiegs hat man die Rotspitze permanent im Blick. Noch ein kurzes Stück der vielfältigen Blumenpracht entlang, dann wird es bald sehr steil. Es gilt einige Kraxelstellen zu meistern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich. Den Weg bitte nur bei Trockenheit gehen, da Rutschgefahr besteht.

Will man diesen Kraxelabschnitt vermeiden, gibt es auch die Möglichkeit, dass man von der Bergbahn den Weg in Richtung Dalfazalm folgt und von dort die Abzweigung zur Rotspitze nimmt.

360° Panorama: Links der Karwendel mit dem Achensee, in der Mitte der Pfeiler von der Rotspitze und rechts der Rofan. Foto: Konrad Gwiggner
360° Panorama: Links der Karwendel mit dem Achensee, in der Mitte der Pfeiler von der Rotspitze und rechts der Rofan. Foto: Konrad Gwiggner
Leichte Kraxlerei auf den Gipfel der Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner
Leichte Kraxlerei auf den Gipfel der Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner
Der Weg über den Dalfazer Kamm. Foto: Konrad Gwiggner
Der Weg über den Dalfazer Kamm. Foto: Konrad Gwiggner

Von der Rotspitze aus wandern wir nach Norden immer in leichtem Bergauf-Bergab über den Dalfazer Kamm. Eine Blütenvielfalt säumt den Weg. Alpendohlen ziehen ihre Kreise, vereinzelt auch Raubvögel.

Abstieg vom Dalfazer Roßkopf. Foto: Konrad Gwiggner
Abstieg vom Dalfazer Roßkopf. Foto: Konrad Gwiggner

Am Dalfazer Roßkopf steht statt einem Gipfelkreuz so etwas wie eine Wetterstation. Danach folgt gleich ein sehr steiler Abstieg über felsiges Gelände, allerdings mit einem Seil gesichert. Bei Trockenheit gut meisterbar.

Immer wieder tollen Ausblicke in den Rofan. Foto: Konrad Gwiggner
Immer wieder tollen Ausblicke in den Rofan. Foto: Konrad Gwiggner
Großer Dalfazer Roßkopf, höchste Erhebung am Dalfazer Kamm. Foto: Konrad Gwiggner

Auf den Großen Dalfazer Roßkopf führen mehrere steinige und gefährliche Wege. Eine Kraxlerei im brüchigen Fels, welche man gerne auslassen kann. Weiter führt uns der Weg über das Dalfazer Joch (kein Gipfelkreuz) mit Blick auf das steinerne Tor. Auf den Schneefeldern tummeln sich junge Murmeltiere und vereinzelt gibt es auch einen Pfiff.

Rückblick auf den Dalfazer Kamm. Auf den Schneefeldern in der Senke spielen die jungen Gämsen, während die Älteren sich auf dem Schnee abkühlen. Dieses Gebiet unterhalb des Dalfazer Kamm ist eine Schutzzone mit strengstem Betretungsverbot. Foto: Konrad Gwiggner

Wir folgen einem schmalen Pfad auf den Streichkopf. Der Gipfel ohne Kreuz oder sonstige Markierung ist eine Sackgasse. Eine Überschreitung wäre lebensgefährlich, auch wenn es zuerst nach einem kletterbaren Abstieg aussieht. Somit wieder ein kurzes Stück zurück um dem Weg zur Hochiss zu folgen.

Es gibt hier nochmals einen Abschnitt, wo wir über sehr steiles, felsiges Gelände rauf müssen. Doch auch dieses Teilstück hat eine Seilversicherung. Es ist allerdings eine Engstelle, an welcher sich gerne die Wanderer stauen. Zeit lassen und nicht die Nerven verlieren.

Die Hochiss ist mit 2.299 Metern der höchste Gipfel im Rofan und eigentlich immer gut besucht. Beim Abstieg von der Hochiss wieder ein kurzes Stück den Aufstieg zurück. Es gibt zwar auch einen anderen Weg, dies ist jedoch der Klettersteig auf die Hochiss.

Ausblick von der Hochiss. Foto: Konrad Gwiggner
Ausblick von der Hochiss. Foto: Konrad Gwiggner

Bei der Abzweigung folgen wir dem Weg in Richtung Gschöllkopf und zurück zur Bergbahn. Wer mag, kann den Gschöllkopf noch mitnehmen. Dieser ist allerdings ziemlich von Sandalentouristen begangen, wir lassen den aus. Der Weg westlich vom Gschöllkopf ist wegen Steinschlag gesperrt, so folgen wir dem Trampelpfad auf der östlichen Seite.

Auf dem Rückweg zur Bergbahn: links der einsame Gschöllkopf und rechts davon der Dalfazer Kamm mit Rotspitze, Dalfazer Roßkopf und Dalfazer Joch, danach der Streichkopf und die Hochiss, unsere 5 heutigen Gipfel. Foto: Konrad Gwiggner
Auf dem Rückweg zur Bergbahn: links der einsame Gschöllkopf und rechts davon der Dalfazer Kamm mit Rotspitze, Dalfazer Roßkopf und Dalfazer Joch, danach der Streichkopf und die Hochiss, unsere 5 heutigen Gipfel. Foto: Konrad Gwiggner

Ein kurzes, aber flaches Stück unterhalb des Gschöllkopfs ist nochmals seilversichert. Es führt über abgenutzte Steinplatten. Unweit der Bergbahn hören wir ober uns kreischen. Es sind die Passagiere des AirRofan, welche zuerst rückwärts dem Seil entlang auf den Gschöllkopf raufgezogen werden und dann mit einem Ruck gegen Tal sausen.

Bei der Talfahrt mit der Bergbahn gibt es wieder traumhafte Ausblicke auf den Achensee, sowie auch zurück auf die Rotspitze. Kurz mal die nächste Busverbindung checken.

Bushaltestelle Mittelschule und darüber die Rotspitze. Foto: Konrad Gwiggner

Wir nehmen den Bus in Richtung Pertisau. Badehose und Berghandtuch sind immer im Rucksack, wenn es Bademöglichkeiten gibt. Mögliche Ausstiegsstellen dafür sind Seespitz, Hubertus, Hochsteg und Bootshaus. Wir steigen in Hochsteg aus und flanieren die Seepromenade entlang bis zu den Betonstufen, welche wir am praktischsten für eine Abkühlung im See finden.

Ober uns unsere heutige Bergtour, rechts im Bild das Ebner Joch. Foto: Konrad Gwiggner
Ober uns unsere heutige Bergtour, rechts im Bild das Ebner Joch. Foto: Konrad Gwiggner

Und dann heißt es nur mehr kurz überwinden, denn der Achensee gehört zu den kühleren Badeseen in Tirol. Einmal drin, ist es aber traumhaft schön. Noch etwas Zeit für Pertisau und dann mit dem nächsten Bus wieder nach Jenbach und ab nach Hause.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:30 Std Klettern   650 HM   650 HM   7 km   GPX Track

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