Persailhorn und Mitterhorn nach einer Nacht auf der Peter-Wiechenthaler-Hütte

Persailhorn Mitterhorn. Foto: POW AT

Unterwegs im Steinernen Meer hoch über Saalfelden

Grandiose Ausblicke in alle Richtungen – ins Steinerne Meer, zum Zeller See, Richtung Hohe Tauern und zu den Loferer Steinbergen. Das alles – und noch viel mehr – bietet diese abwechslungsreiche Tour nur einen Steinwurf von Saalfelden entfernt. Ideal umzusetzen ist dieses Vorhaben mit einer Übernachtung auf der Peter-Wiechenthaler-Hütte. So spart man Kräfte für die fordernden Anstiege auf Persail- und Mitterhorn, zusätzlich kann man den Sonnenuntergang von der Hüttenterrasse aus genießen.

Tag 1Saalfelden – Peter-Wiechenthaler-Hütte5 km+900 hmca. 3 Stunden
Tag 2Hütte – Persailhorn – Mitterhorn – Weißbachscharte – Saalfelden14 km+900 hm/-1.800 hmca. 7 Stunden

Wie immer ist das erste Ziel der Tour die Bushaltestelle, die den Ausgangspunkt der Tour bildet. In diesem Fall ist das die Bushaltestelle “Hubertus”. Dorthin kommen wir mit dem Bus, in den wir am Bahnhof Saalfelden umgestiegen sind. Der Bus fährt fast bis zum Wanderparkplatz Bachwinkl, man ist Autofahrer:innen gegenüber also nicht im Nachteil.

Aufstieg zur Peter-Wiechenthaler-Hütte

Der Wanderweg zur Peter-Wiechenthaler-Hütte ist stets gut markiert, manchmal hat man mehrere Optionen, die alle ans selbe Ziel führen. Durch die südseitige Ausrichtung kann der Anstieg im Hochsommer besonders schweißtreibend sein. So auch bei uns, die wir nachmittags aufsteigen, um dann eine Nacht auf der Hütte zu verbringen. Den Hüttenleuten kann das nur recht sein, wir kommen nämlich mit einem ordentlichen Durst auf der großzügigen Hüttenterrasse an.

Die Peter-Wiechenthaler-Hütte. Foto: Anna, POW AT
Die Peter-Wiechenthaler-Hütte. Foto: Anna, POW AT
Von der Terrasse hat man den Zeller See und die Hohen Tauern gut im Blick. Foto: Anna, POW AT
Von der Terrasse hat man den Zeller See und die Hohen Tauern gut im Blick. Foto: Anna, POW AT

Hüttenleben

Für 18 Uhr kündigt uns die Hüttenwirtin das Abendessen an. Somit bleibt uns noch genug Zeit, es uns im Lager einzurichten. Das Abendessen können wir dann sogar noch auf der Terrasse einnehmen, so warm ist es Mitte August auch hier oben noch abends.

Wow, so schöne Lager sieht man auf Hütten selten! Foto: Anna, POW AT
Wow, so schöne Lager sieht man auf Hütten selten! Foto: Anna, POW AT

Nach dem vorzüglichen Abendessen setzt irgendwann auch der Sonnenuntergang ein und immer mehr Berge färben sich rot. Die Sonne macht den Anblick der umliegenden Berge noch besonderer!

Sonnenuntergangsblick Richtung Leoganger und Loferer Steinberge. Foto: Anna, POW AT
Sonnenuntergangsblick Richtung Leoganger und Loferer Steinberge. Foto: Anna, POW AT
Rechts im Bild das Persailhorn, das Gipfelziel für morgen. Foto: Anna, POW AT
Rechts im Bild das Persailhorn, das Gipfelziel für morgen. Foto: Anna, POW AT

Später an diesem Abend kommen wir sogar noch in den Genuss, ein paar Sternschuppen am Nachthimmel zu erspähen. Allzu überraschend ist das zugegebenermaßen nicht, da wir zur Zeit der Perseidenschauer unterwegs sind.

Das frühe Aufstehen zahlt sich gleich doppelt aus: erstens ist es noch angenehm kühl, zweitens ist auch der Sonnenaufgang ein absoluter Augenschmaus.

Nach dem Sonnenuntergang ist vor dem Sonnenaufgang (und der Bergtour). Foto: Anna, POW AT
Nach dem Sonnenuntergang ist vor dem Sonnenaufgang (und der Bergtour). Foto: Anna, POW AT

Persailhorn

Von der Hütte geht es zuerst noch gemütlich durch Latschen auf einem Wanderweg Richtung Persailhorn, das man schon von der Hütte aus sieht. Mit dem Verschwinden der Latschen dreiteilt sich der Weg: nach links und rechts gibt es Klettersteige, mehr oder weniger geradeaus verläuft der Normalweg, der allerdings nicht markiert und gelinde gesagt ein ziemlicher Bruchhaufen ist. Empfehlenswerter sind daher der Wildental-Klettersteig (B/C) oder der Südwandsteig (B/C). Beide sind nicht allzu schwierig. Ein Klettersteigset schadet keinesfalls. Schwindelfreiheit ist ohnehin Voraussetzung für die gesamte Tour, da sie auch nach dem Klettersteig weitgehend am Grat entlang verläuft.

Immer wieder tolle Ausblicke: Hier etwa vom Persailhorn Richtung Mitterhorn und weiter zum Breithorn. Foto: Anna, POW AT
Immer wieder tolle Ausblicke: Hier etwa vom Persailhorn Richtung Mitterhorn und weiter zum Breithorn. Foto: Anna, POW AT

Nach dem ersten Gipfelsieg am Persailhorn wartet der ersten (zwischenzeitliche Abstieg). Dieser kommt großteils ohne Schwierigkeiten und Seilversicherungen aus.

Mitterhorn

Ab der Scharte geht es dann wieder bergauf. Dieses Teilstück bis zum Gipfel des Mitterhorn ist wieder wesentlich schwieriger, viele seilversicherte Stellen und auch ein paar Passagen zum “Kraxeln” sind dabei. Es heißt also, weiterhin konzentriert bleiben. Bergauf tut man sich in solch einem Gelände immerhin leichter. Der Gipfelausblick entschädigt jedenfalls für so manche Mühen im Aufstieg.

Das letzte Stück bis zum Gipfel des Mitterhorn. Foto: Anna, POW AT
Das letzte Stück bis zum Gipfel des Mitterhorn. Foto: Anna, POW AT
Blick zurück auf das Persailhorn. Foto: Anna, POW AT
Blick zurück auf das Persailhorn. Foto: Anna, POW AT

Abstieg über Äul- und Achselhorn

Nach einer wohl verdienten Gipfeljause am Mitterhorn treten wir den Abstieg an. Auch der hat es in sich. Vor allem das erste steile Stück erfordert volle Konzentration.

Nach dem ersten Teil des Abstiegs vom Mitterhorn. Wer genau schaut, kann das Riemannhaus erkennen, eine weitere Hütte im Steinernen Meer. Foto: Anna, POW AT
Nach dem ersten Teil des Abstiegs vom Mitterhorn. Wer genau schaut, kann das Riemannhaus erkennen, eine weitere Hütte im Steinernen Meer. Foto: Anna, POW AT

Auch danach geht es anspruchsvoll den Grat entlang weiter. Dabei nimmt man noch zwei weiter Gipfel mit, nämlich das Äulhorn und das Achselhorn. Immer wieder geht es zwischendurch ein Stück bergauf.

Eine der einfachere Passagen. Blick zurück auf Mitterhorn (links) und Persailhorn (rechts). Im Hintergrund die vergletscherten Hohen Tauern. Foto: Anna, POW AT
Eine der einfachere Passagen. Blick zurück auf Mitterhorn (links) und Persailhorn (rechts). Im Hintergrund die vergletscherten Hohen Tauern. Foto: Anna, POW AT
Rückblick vom letzten Gipfel des Tages, dem Achselhorn, auf alle heute schon bestiegenen Gipfel. Foto: Anna, POW AT
Rückblick vom letzten Gipfel des Tages, dem Achselhorn, auf alle heute schon bestiegenen Gipfel. Foto: Anna, POW AT
Der Ausblick vom Achselhorn. Auch das Persailhorn ist wieder drauf. Und diesmal haben es neben den Hohen Tauern auch die Kitzbüheler Alpen und die Steinberge geschafft. Foto: Anna, POW AT
Der Ausblick vom Achselhorn. Auch das Persailhorn ist wieder drauf. Und diesmal haben es neben den Hohen Tauern auch die Kitzbüheler Alpen und die Steinberge geschafft. Foto: Anna, POW AT
Ein Fenster ins Steinerne Meer. Foto: Anna, POW AT
Ein Fenster ins Steinerne Meer. Foto: Anna, POW AT

So richtig “geschafft” hat man es erst bei der Weißbachscharte, dort hat man alle schwierigen Passagen erledigt und kann die Aussicht ins Steinerne Meer samt Watzmann endlich so richtig genießen!

Der letzte Wegabschnitt bis zur Scharte ist ein “grasiger” Rücken. Foto: Anna, POW AT
Der letzte Wegabschnitt bis zur Scharte ist ein “grasiger” Rücken. Foto: Anna, POW AT
Dieses Foto erübrigt wohl jegliche Fragen nach dem Grund für den Namen “Steinernes Meer”. Na wenn das kein treffender Name ist?! Unter den vielen “Steinen” tun sich der Große Hundstod (links) und der Watzmann (mittig-rechts) am prominentesten hervor. Foto: Anna, POW AT
Dieses Foto erübrigt wohl jegliche Fragen nach dem Grund für den Namen “Steinernes Meer”. Na wenn das kein treffender Name ist?! Unter den vielen “Steinen” tun sich der Große Hundstod (links) und der Watzmann (mittig-rechts) am prominentesten hervor. Foto: Anna, POW AT

Von der Weißbachscharte zur Peter-Wiechenthaler-Hütte

Der Anblick des Steinernen Meers fasziniert uns besonders. Deswegen machen wir hier noch eine kurze Pause, um die Aussicht länger genießen zu können. Nach der kurzen Rast gehen wir weiter zur Peter-Wiechenthaler-Hütte. Theoretisch könnte man von dieser Scharte auch Richtung Ingolstädter- und Riemannhaus weitergehen. Die entsprechende Wegkreuzung auf der anderen Seite der Scharte ist mit “Praterstern” angeschrieben – ein lustiges Detail am Rande.

Das erste Stück ab der Scharte ist etwas steiler, danach wird der Weg recht flach, was uns angesichts der zahlreichen Stunden, die wir nun schon unterwegs sind, sehr gelegen kommt. Bei der Hütte ordern wir abermals auf der Terrasse sitzen eine Stärkung, bevor wir schlussendlich den Abstieg ins Tal antreten.

Der Wanderweg verläuft linker Hand immer unterhalb der Felswand bis zur Peter-Wiechenthaler-Hütte, die hoch über Saalfelden thront. Foto: Anna, POW AT
Der Wanderweg verläuft linker Hand immer unterhalb der Felswand bis zur Peter-Wiechenthaler-Hütte, die hoch über Saalfelden thront. Foto: Anna, POW AT

Talabstieg

Von der Hütte führen mehrere Wege ins Tal. Da wir mit Öffis angereist sind und daher nicht zu einem bestimmten Parkplatz zurück müssen, entscheiden wir uns für einen alternativen Abstieg. Dieser führt zwar auch nach Saalfelden, aber in einen anderen Ortsteil. Diese Route hat noch einige Highlights parat, etwa die Steinalm, die Palfenkapelle zum hl. Georg oder das Schloss Lichtenberg, an dem man ganz am Ende der Tour vorbeikommt.

Abreise

Das Ziel der Tour befindet sich in jenem Saalfeldener Ortsteil, in dem zahlreiche Schulen und Sportinfrastrukturen angesiedelt sind. Wir steigen bei der Haltestelle “Saalfelden Höhere Internatschule” in den Bus ein, der uns wieder zurück zum Bahnhof Saalfelden bringt.

Fazit zur Tour

Eine wirklich wahnsinnig schöne Bergtour, die noch dazu sehr abwechslungsreich ist. Den Abschnitt Hütte – Persailhorn – Mitterhorn – Weißbachscharte sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn er ist großteils ausgesetzt und mit technischen Stellen gespickt. Wer nach einer leichteren Alternative in dieser Gegend sucht, könnte sich das Breithorn mal anschauen.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   1.800 HM   1.800 HM   19 km   GPX Track

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