Eine mittellange Tour für Trittsichere – mit Optionen zur Verkürzung, Verlängerung, Einkehrmöglichkeiten und faszinierenden Fels-Blicken.
Ich starte meine Halbtagestour gegen Mittag am Bahnhof in Hallein, wohin ich mit dem Bus 160 gekommen bin, der an diesem Samstag im Halbstundentakt fährt. Ebenfalls alle halben Stunden fahren die S-Bahnen, habe ich gehört – was für eine traumhafte Verbindung (denkt die Oststeirerin in mir).
Beginn der Wanderung durch die Altstadt Hallein und zur Ruine Türndl
Vom Bahnhof kann man direkt über die Stadtbrücke in die Altstadt gelangen, ich wähle die beiden Fußgänger- bzw. Radfahrerbrücken am Park vorbei und über die Insel (das ist minimal länger).
Dann gehe ich durch die Altstadt in Richtung Kirche, wo ich die ersten Wanderschilder bei der Ferchlstraße sehe. Gleich geht’s steil bergauf und bald bin ich über den Dächern Halleins.
Ein kurzes Stück muss ich entlang der Landesstraße in Richtung Bad Dürnberg gehen und entdecke dort die Bushaltestelle „Hallein Fuchsturm“, wo der Stadtbus 41 in etwa stündlich fährt. Hier hätte ich die Wanderung also auch starten können. In der Linkskurve nach dem Bushalt weisen mich die nächsten Schilder an nach rechts abzubiegen und ich gehe eine neu asphaltierte Straße ein Stück bis zum Wanderweg hinauf. Dieser heißt „Bgm. Alois Oedl Steig“ und führt mich in den Wald. Auf recht einfachem Weg geht’s bergauf und ich gelange kurz nach einer Höhle auf der linken Seite zur Ruine Türndl / Thürndl auf der rechten Seite.
Sie steht nur ein paar Meter neben dem Wanderweg und lädt zum Schauen ein und die beiden Bänke dahinter evtl. zu einer kleinen ersten Rast. Die Reste der Befestigungsanlage bestehen nur noch aus 2, 3 Mauerwerken und wurden laut Schild in den Jahren 2009-2011 saniert.
Aufstieg zum kleinen Barmstein
Ich gehe relativ eben und dann auch bergab weiter durch den Wald und gelange zu ein paar Wiesen. Bei allen Kreuzungen gibt es gelbe Schilder und somit brauche ich meine Wanderapp am Handy bei dieser Wanderung fast gar nicht zur Wegfindung.
Der Beginn des Aufstiegs auf den kleinen Barmstein ist mit 20 Minuten angeschrieben und ein weiteres Schild weist darauf hin, dass es sich um einen alpinen Steig handelt. Dieser beginnt mit Holzstufen – Achtung Rutschgefahr bei Nässe – und führt mal über Stufen, Fels oder Wurzeln (auch rutschig) und fast durchgängig mit Stahlseil oder Eisenhandlauf gesichert nach oben.
Eine kleine Andachtstelle im Fels erinnert an die Verunglückten. Der Aufstieg verläuft auf der Nordwestseite und immer wieder hat man den großen Stein dabei im Blick und ich entdecke ein paar Kletterer auf dessen senkrechten Südwestwand. Am 841m hohen Gipfel angekommen genieße ich die Aussicht in alle Richtungen. Obwohl die Wolken die höheren Berge verstecken, finde ich sie einmalig.
Die Fläche am Gipfel ist nicht sonderlich groß, hier gibt es einen Maibaum, der jährlich hinaufgetragen und aufgestellt wird und eine Sitzfläche aus Holz. Beim Abstieg ist gleiche Vorsicht wie beim Aufstieg geboten.
Aufstieg zum Hohen Götschen
Der Waldhügel, den ich bei meiner Tour noch „mitnehmen“ wollte, ist auf keiner der Tafeln angeschrieben. Von der Aufstiegskreuzung des kleinen Barmstein folge ich den Tafeln in Richtung des Großen und biege dann vor der Holzbrücke nach links ab, den Schildern nach „Mehlweg“ bzw. nach Marktschellenberg folgend. Ich komme auch bei Schildern vorbei, die den Weg als „Arnoweg“ kennzeichnen.
Zuerst durch Wald, dann über Wiesen und vorbei an ein paar Häusern komme ich wieder in den Wald und erkenne meinen Aufstiegsweg diesmal nur mit Hilfe der Handyapp. Auch unmittelbar bei seinem Aufstieg ist der Hohe Götschen nicht markiert. Am 930 Meter hohen Gipfel angekommen mach ich eine kurze Rast und schaue – durch die Bäume hindurch – nach unten. Auch hier geht es steil hinunter – steiler als gedacht – aber die Aussicht ist bei weitem nicht so toll wie die von den beiden Barmsteinen. Wer diesen Gipfel also auslässt, versäumt meiner Meinung nach nicht viel.
Allerdings war ich hier alleine, was ich bei den Steinen nicht war. Den gleichen Weg gehe ich wieder retour und komme wieder zu Schildern, die mir den Weg zum großen Barmstein leiten.
Aufstieg zum großen Barmstein
Der Aufstieg ist mit 30 Minuten angegeben. Entlang der ersten Meter, an welchen eine schräge Felspassage zu beklettern ist, gibt es Stahlseile als Hilfe.
Danach geht’s ohne Sicherung weiter – es ist aber auch nicht mehr so ausgesetzt. Ich glaube wegen des Vorhandenseins der Seile und Geländer fand ich den Aufstieg des kleinen Barmsteins einfacher, da diese Sicherheit geben. Beim Großen braucht man hie und da die Hände zum einfachen Klettern. Ein paar Stellen sind bei Nässe vermutlich nur schwer zu überwinden und jedenfalls nicht zu empfehlen. Oben angekommen – es ist weniger ein Gipfel, viel mehr ein kleines Platteau – gehe ich zum Gipfelkreuz, das eine Höhe von 852m angibt. Von hier sollte unbedingt noch weiter bis zum südlichsten Punkt gegangen werden – für einen traumhaften Blick auf den kleinen Barmstein und Hallein.
Abstieg nach Kaltenhausen und Oberalm
Beim Runtergehen bzw. Klettern lasse ich mir Zeit, denn gerade bergab sollte man nicht hudeln. Unten angekommen folge ich dem Waldwanderweg bergab in Richtung Kaltenhausen. Zum Teil gibt es Stufen und kleine Brücken – der Weg ist ansich nicht schwer aber teilweise steil und vor allem recht gatschig und nass.
Ich komme in Kaltenhausen direkt beim Braugasthaus heraus – hier bietet sich für hungrige Wanderer:innen eine Einkehr an. Ich habe jedoch eine eigene Jause mitgehabt und überquere die Straße und gehe in Richtung Süden (von oben habe ich schon die Fußgängerbrücke gesehen, über welche ich die Salzach überqueren werde). Genau dort, wo ich nach links abbiege um zu dieser Brücke zu gelangen, gibt es die Bushaltestelle „Hallein Kaltenhasuen“, wohin die Busse 35 und 170 fahren.
Da ich aber nach Oberalm muss, gehe ich weiter über die Salzach und durch den Ortsteil Niederalm bis nach Oberalm, wo es eine S-Bahnstation gibt.
Varianten
Die Tour kann um circa 3 Kilometer und circa 200 Höhenmeter verkürzt werden, wenn bei den beschriebenen Bushaltestellen gestartet und beendet wird. Beim Weglassen des hohen Götschen spart man circa 2,5 Kilometer. Verlängert kann die Tour auch werden. Über eine ähnliche und längere Tour gibt es hier einen Bericht.
Fazit
Mich haben die Barmsteine schon beim Anblick von unten sehr fasziniert und dann oben zu stehen (man würde ja von unten gar nicht meinen, dass da „Wege“ raufführen“) war ein richtiges Highlight. Die Tour zählt definitiv bisher zu einer meiner Schönsten dieses Jahr und ich bin mir sicher, dass die Fotos dafür sprechen.