Die Tagestour von Farchant (660 Meter) auf den Hohen Fricken (1.940 Meter) ist mit seinen rund 1.300 Höhenmetern durchaus fordernd für die Kondition beim Aufstieg und die Knie beim Abstieg. Das großartige Panorama und die maximal einfache Anfahrt mit der Bahn machen die Mühen aber locker wieder wett!
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Linz zu dieser Tour für dich finden.
Nach Farchant kommst du mit der Werdenfelsbahn, die in München stündlich und umstiegsfrei um kurz nach halb (*:32 Uhr) startet, Zustiegsmöglichkeiten unter anderem in Pasing, Tutzing und Weilheim. Der erste Zug fährt schon um fünf, der letzte zurück um elf abends, sodass du hier wirklich ausreichend Zeit hast, deine Bergzeit ganz nach deinem Geschmack zu wählen. Super ist auch das Werdenfelsticket der Deutschen Bahn, mit dem du die Hin- und Rückfahrt (am selben Tag) für nur 22 Euro bekommst (2-4 Mitfahrende nur für 8 Euro pro Person) und das – anders als beim zeitlich begrenzten Bayern-Ticket schon ab 0 Uhr. Gültig also auch für die frühen Züge. Auch über die Fahrtzeit von rund 1:15 einer Stunde ab/bis München kann man nicht meckern. Spätestens wenn man am Stau auf der B2 vorbei zischt – okay, nicht übertreiben auf der veralteten, eingleisigen Strecke: vorbei kullert – kommt die Freude über die Entscheidung auf, mit der Bahn heute alles richtig gemacht zu haben.
Auf den Hohen Fricken
Angekommen in Farchant geht die Tour schon fast am Bahnsteig los. Es gibt mehrere Wege auf den Fricken, ich mag den über die Esterbergalm. Du musst nur Richtung Garmisch blickend links über Gleis und Loisach (Mühldörflstraße) und dann nach links auf der Esterbergstraße 500 Meter auf dem Gehweg gehen, ehe du linker Hand an einem kleinen Rastplatz den Einstieg in den Aufstieg kaum übersehen kannst. Schon nach 200 Metern heißt es aber einmal aufgepasst: Der Weg zweigt gleich auf der ersten Lichtung, noch vor einem recht seltsamen Gebäude rechts ab. Ab hier geht’s eigentlich nur noch hinauf! Am besten schaust auf meine tschechische Lieblings-App mapy.cz, dann kann nichts schief gehen.
Am scharfen Eck mit einem kleinen Rad-Häuserl ist eine schöne Gelegenheit für eine erste Trinkpause, ehe der Weg in eine Forststraße mündet. Der folgst du nach links für 800 Meter. Auf dem Sattel, wenn sich der Blick auf die Esterbergalm öffnet, musst du nochmal genau schauen und den Wanderweg nicht verpassen, der noch VOR den Almwiesen links in den Wald und von dort wieder steil bergauf führt.
Auf 1.510 Metern Höhe am Rande der Lichtung den Abzweig nach links Richtung Ochsenberg nicht übersehen! Auf der Lichtung rechts halten und auf die App schauen.
Nach insgesamt 3:30 erreichst du den Gipfel und genießt ein herrliches Panorama, tief hinunter ins Loisachtal, hinüber in die Ammergauer und dem Ettaler Manndl sowie natürlich auf das mächtige Zugspitzgebiet.
Zurück hast du die Wahl: A) Derselbe Weg retour mit Almeinkehr, B) der sehr steile Abstieg über die Kuhfluchtfälle C) über den Oberauer Steig oder D) nach Gipfelüberschreitung und nachfolgendem Sattel die Reiben zurück zur Esterbergalm. So oder so wirst du umara 3 Stunden zurück brauchen, wenn der Weg nicht rutschig ist, vielleicht weniger.
Eine Einkehrmöglichkeit gibt es auf der Esterbergalm, allerdings nicht immer. Am besten kurzfristig hier nachschauen.
Wenn die Alm geöffnet hat, bietet sich hier eine schöne familientaugliche Option: Der erschöpfte Teil der Familie bleibt auf der Alm und wartet beim Spielen, Essen etc. während der sportliche Teil den Gipfel erstürmt.
Alternativ kannst du auch einen noch kürzeren und noch steileren Weg wählen, nämlich von Farchant über die Kuhfluchtfälle direkt auf den Gipfel. Ich finde den Weg über die Esterbergalm steil genug und abwechslungsreicher.
Mir gefällt an der Tour neben der einfachen Erreichbarkeit und dem Panorama der kompromisslos direkte steile Aufstieg ohne Umwege und Abstecher. Gutes Konditionstraining, auch für Tage an denen man später starten will oder abends noch was vor hat. Je nach Jahreszeit: Starke Taschenlampen nicht vergessen, falls man in die Dämmerung kommt, was ab der Esterbergalm kein Problem ist.
Heim geht‘s mit der Werdenfelsbahn kurz nach der vollen Stunde (*:09 Uhr, manchmal *:11 Uhr)