Traumhafte Überschreitung von Bad Gastein über Palfnersee und Reedsee ins Kötschachtal. Beide Richtungen sind möglich. Die Herausforderung ist der Weg zum oder vom Reedsee – rutschen oder schwitzen.
Davon lassen wir uns aber nicht abhalten. Wir wandern vom Bahnhof Bad Gastein zur Talstation der Graukogelbahn. Es gibt aber auch einen Bus vom Bahnhof dorthin.
Langsam tuckern wir mit dem Graukogellift nach oben. Schwammerlauge nach unten gerichtet. Erste positive Sichtungen. Aussteigen. WC Besuch. Orientierung. Aussicht. Hammer!

Wer den Graukogelgipfel mitnehmen möchte, kann hier nachsehen, wie es da oben aussieht. Doch etwas ausgesetzt und sehr steil. Ein Pärchen steht mit uns vor der Orientierungstafel und fragt, wie weit es bis zum Gipfel sei. Ein Blick auf die Schuhe – leichte Sneakers – und mir rutscht: “ Mit den Schuhen nicht!“ heraus. Zwei hinzugekommene Wanderer bugsieren die beiden mit den Worten: „Kemmts lei mit – mir zoagn eich wos Scheans!“ in Richtung Zirbenrundwanderweg.
Wir stehen baff da.
Der Zirbenrundwanderweg ist übrigens traumhaft.

Palfnersee
Wir wandern los, Richtung Hüttenkogel und Graukogel. Biegen aber recht bald zur Palfner Scharte ab. Ein schöner Bergpfad führt uns ohne viel Höhenunterschied in der Flanke des Graukogels bis zum Palfner See. Großartig ist die Aussicht in die umliegende Bergwelt und auf den See.


Uns ziehts aber weiter hinauf. Wir überwinden die kurze Steilstufe zur Palfner Scharte. Vor uns Windschnursee, Tischlerspitze und Tischlerkees. Wir suchen uns ein windstilles Plätzchen und genießen Ausblick und Jause. Dann wagen wir uns an den Abstieg.


Es wird ein Weilchen dauern, bis der Reedsee sichtbar wird.
Reedsee
Erst als wir unterhalb des Windschnurkogel passieren, lugt der See zum ersten Mal aus der Tiefe herauf. Und die bewaldeten Steilhänge des Kötschachtals geben einen Vorgeschmack auf den Abstieg.

Zuerst aber durch märchenhafte alpine Landschaften zum See.

See, Hütte (privat) und Gebirge – ein perfektes Arrangement. Ungläubig stehen wir am Ufer.

Die Wandergruppe am anderen Ende des Sees ist mutiger als wir und ein paar Mitglieder schwimmen eine Runde. Wir gehen nur bis zu den Knien rein. Beobachten Fische und Frösche und entspannen. Und wollen nicht mehr weg von hier.
Himmelwandhütte
Da unser Magen aber eine Verabredung mit der Himmelwandhütte hat, verabschieden wir uns dann schweren Herzens von dieser traumhaften Szenerie.

Der Abstiegsweg (immerhin 900 Höhenmeter) hält was er verspricht. Ziemlich kompromisslos steil und direkt. Gut dass unsere Beine nicht müde sind. Konzentriert steigen durch den grünen, feuchten Dschungel ins Kötschachtal ab.

Aber auch das wird geschafft und wir wandern auf der Schotterstraße Richtung Himmelwandhütte. Dort warten himmlische, lukullische Genüsse auf uns – geräucherte Forelle, hausgemachte Wildwürstel, Kaspressknödel, Strudel, etc. – dermaßen gestärkt wandern wir über den Grünen Baum, die Kaiser-Wilhelm-Promenade und das Zentrum Bad Gasteins zurück zum Bahnhof. Beim ehemaligen Hoteldorf Grüner Baum kannst du auch in den Bus steigen. Er bringt dich auch zum Bahnhof.
Fast bin ich froh, dass der Weg zum Reedsee recht selektiv ist, sonst wäre das längst ein Insta-Spot. Auf die Schwammerl haben wir übrigens dann auch vergessen ;-).