Vom Talschluss in Hüttschlag durch das Schödertal, vorbei am Schödersee und entlang des Kolmbaches über die Arlscharte auf die Arlhöhe.
Die Anfahrt erfolgt mittels Regionalbus 540, an dessen Endstation Hüttschlag Talschluss wir aussteigen. Rechterhand liegt das Talmuseum mit seiner großartigen und modernen Nationalparkausstellung „Auf der Alm – zwischen Himmel und Erde“, eingebettet in traditionelle Almhütten.
Hier beginnt auch die Wanderung. Die ersten Kilometer geht es relativ eben dahin, vorbei am Ötzlsee, der Kindern und Erwachsenen gleichsam ein Ort der Erholung an heißen Tagen ist. Etwas weiter findet sich auch noch eine Kneippanlage. Perfekt für die müden Haxn am Rückweg. Kurz nach dem See endet dann die Forststraße und der Wanderweg beginnt. Er führt idyllisch über Brücken und danach am Ufer des Wildbaches entlang. Man sieht das Wasser nicht nur, man spürt es auch. Und man merkt recht schnell, welche Bedeutung unverbaute Bäche für die Biodiversität und die Erholung haben. Nur wenig ist schöner, als ein frei fließender Bach, der Inseln und Seitenarme bildet, die von unterschiedlichen Pflanzenarten erobert wurden.
Irgendwann ist der Bach dann plötzlich verschwunden und man kann schon erahnen, dass das mit dem See weiter oben zu tun hat. Durch gewaltige Felsstürze nach der letzten Eiszeit wurde das hintere Schödertal abgesperrt. In diesem Becken entsteht nach starken Regenfällen und während der Schneeschmelze ein sagenumwobener See, der nach und nach wieder abfließt. Meist aber mäandert nur der Schöderbach durch die Feuchtwiesen, versickert und kommt erst wieder hunderte Meter weiter zum Vorschein. Ein spezieller Ort der die Vielfalt der Natur widerspiegelt.
Noch ist der Wasserstand hoch. Die seitlichen Zubringer zu überqueren erfordert einiges an Geschick. Die Schuhe werden trotzdem nass. Ausziehen wäre wohl gescheiter gewesen.
Auf der anderen Seite des Sees geht’s dann richtig zur Sache. Der Weg ist nicht nur steil sondern auch schmal, löchrig und mit Wurzeln und Steinen durchsetzt. Dass die Vegetation nass ist und man den Weg unter ihr kaum erkennt macht die Sache nicht leichter.
Irgendwann endet die Waldpassage und man steht am Ufer des Kolmbaches der durch eine felsige Rinne steil hinab fließt und unten in den Schöderbach mündet. Mühsam zu gehen, aber wunderschön. Nationalpark-Wildnis, wie man sichs wünscht.
Dem Weg folgt man einige Zeit, bis ein Seitenarm des Kolmbaches uns den Weg versperrt. Hier gibt’s kein Drüberkommen. Zu gewaltvoll strömt das Wasser den Wasserfall linkerhand herab. Der Weiterweg führt links weiter, den Graben hinauf. Der Wasserfall der aus dem Seitenarm herabstürzt ist uns so nah, dass wir kaum miteinander reden können. Die Gischt des Wassers ist fein. Der Weg hinauf aber erdig und rutschig. Die herausschauenden Felsen sind lose und man sollte aufpassen, wo man hin greift.
Oberhalb des Wasserfalls wird der Bach ein weiteres Mal gequert und das ganze Terrain wird wesentlich ruhiger und sanfter. Nach Wildbächen, die durch Gräben und Rinnen ins Tal stürzen mäandert der Bach hier nun gemütlich durch Feuchtwiesen und über Hochebenen. Der steile Steig wird zu einem gut markierten Wanderweg, der über eine einsame und weite Karlandschaft mitten durch die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern führt. Begleitet werden wir sogar in dieser Höhe von Schmetterlingen. Über uns hinweg fliegen immer wieder Raubvögel, die hier noch eine menschenleere Wildnis vorfinden.
Kurz vor der Arlscharte quert man noch den kleinen Pfringersee, in dem noch Eisschollen des vergangenen Winters umherschwimmen. Der Weg zur Scharte führt dann über geblockte Felsen, allerdings ohne relevante Kletterei.
Rechter Hand folgt man dem Weg dann in wenigen Minuten hinauf zur Arlhöhe (2.326 Meter), von der man nicht nur die Gipfel und Gletscher der Hochalmspitze und des Ankogels bewundern kann, sondern auch den Kölbreinspeicher.
Schön schaut er heute nicht aus, da er relativ leer ist. Daher schieß ich das Gipfelfoto lieber in die andere Richtung, hin zum Aufstiegsweg. Mag ja sein, dass er schöner wäre, wenn er voll ist. Wobei, über Schönheit lässt sich ja grundsätzlich genüsslich streiten. Man kann ja zwei Meinungen dazu haben. Man muss ja den Stausee nicht schön finden um die Schönheit nachhaltiger Energiegewinnung zu erkennen. Zwei Meinungen zu verstehen und zu vertreten, selbst wenn sie einander gegenüberstehen ist ohnehin ein Geschick derer man in unserer „Entweder-Oder Gesellschaft“ kaum mehr mächtig ist.
Gipfelkreuz gibt’s hier übrigens keines. Brauchts auch nicht. Der unberührten Naturlandschaft wegen bin ich hier und von der gibt’s dankenswerterweise genug.
Zurück geht’s übrigens dann wieder am gleichen Weg.
Wer dann den Bus verpasst braucht nicht betrübt sein, kann man doch gemütlich beim Talwirt einkehren. Aber eigentlich sollte man sich, wenn man schon mal hier ist, ohnehin mehr Zeit nehmen. Das Talmuseum mit seiner beeindruckenden Nationalpark Ausstellung ist jede Minute wert. Zu entdecken gibt am Ende des Großarltales, im Nationalpark Hohe Tauern, ohnehin mehr als genug. Es ist ein Ort zum Wiederkommen und der Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass sich vor Jahrzehnten Menschen gefunden haben, die den Wert dieser eindrucksvollen Landschaft erkannt und sich für deren Unterschutzstellung eingesetzt haben.
bin schon 3x im grossarltal gewesen,dann bis um see und noch 1std in das rutschige mit moos bewachsene tal,nicht auf die scharte gegangen,es war nicht schön zum gehen.ich habe fast keine wanderer getroffen,da ist man fast alleine.einsame wanderung….super