Ein herrlicher Aussichtsberg ist die Große Klammspitze in den Ammergauer Alpen. Und besonders schön ist, dass die Buslinie 9624 in das Graswangtal fährt, von wo aus die Tour startet. Leider fährt sie nicht das ganze Jahr, nur an Feiertagen und Wochenenden. An anderen Tagen muss man am Klostergasthof Ettal umsteigen, das dauert dann etwas länger.
Die Anreise von München ist bald komplett im MVV-Gebiet, sobald der MVV auch auf die Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen ausgedehnt wird (ich hoffe ab 2026). Bis dahin brauchst du ein Deutschlandticket oder ein Bayern-Ticket oder halt einzelne Fahrscheine.
Die aktuellen Fahrtzeiten schaust du natürlich am besten in einer Fahrplan-App. Als Zielhaltestelle gibst du für den 9624er „Linderhof Forsthaus, Ettal“ ein. (Mit der Umstiegsverbindung via Kloster Ettal kannst du auch „Linderhof Schloss, Ettal“ nehmen, das ist 300 Meter näher am Startpunkt, also wurscht).
Ich wähle für folgendes Beispiel ein Wochenende, denn diese Tour kann man durchaus am Wochenende empfehlen, da sie nicht ganz so überlaufen ist wie manch andere. Bei der relativ kurzen Fahrt mit der Werdenfelsbahn empfehle ich Geduld und Gelassenheit, v.a. bei der Rückfahrt, denn sie ist gerne mal überfüllt an schönen Ausflugstagen…
Beispielsweise startest du am Hauptbahnhof um 7:32 Flügelbahnhof mit der RB6 Richtung Garmisch oder steigst in Pasing oder Tutzing oder Weilheim zu und wechselst in Oberau in den Bus 9624 Richtung Reutte in Tirol. Dann bist du schon um 9:17 am Forsthaus Linderhof auf 950 Metern Höhe.
Von dort gehst du linker Hand vorbei am Besucherparkplatz vom Schloss Linderhof und folgst der Beschilderung am Wanderweg. Dieser zieht sich meiste über eine leider nicht ganz so abwechslungsreiche Forststraße zügig hinauf zur Brunnenkopfhütte auf 1.600 Metern, die zu einer gemütlichen Einkehr einlädt (wie bei allen Hütten: Öffnungszeiten vorab checken!).
Ab der Brunnenkopfhütte wird der Weg richtig spannend! Erst zieht er sich am Hang ohne große Steigung unterhalb vom Brunnenkopf vorbei und wird dann unterhalb der kleinen Klammspitz steiler.
Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Ab einer Schulter unterhalb der Großen Klammspitze ist für dich bitte unbedingt Endstation, wenn du dich nicht ganz wohl und sicher fühlst! Auf dem letzten steilen Stück ist nämlich eine kleine Kletterei dabei. Hier kam es schon öfter mal zu Unfällen und die Bergwacht ist hier immer wieder im Einsatz. Deshalb bitte kein Risiko, schon gar nicht mit Kindern! Wenn man schwierigeres Gelände und leichte Kletterei gewohnt ist, ist der restliche Anstieg aber kein Problem. Die Große Klammspitz wird als T3-T4 mit leichter Kletterei im Gipfelanstieg beschrieben. Ich habe es als unschwierig empfunden. Lies gerne noch die genaueren Beschreibungen auf den einschlägigen Portalen oder bleib einfach auf der Schulter und genieß das fantastische Panorama. Oben am Gipfel sieht man zwar noch nach Norden aber das allermeiste siehst du auch von hier.
Am Gipfel der Klammspitze. Fotos: Markus Büchler
Der Rückweg ist wie der Hinweg.
Für den Aufstieg habe ich gut drei Stunden gebraucht, für den Abstieg zwei.
Wer noch Zeit hat oder zum Beispiel wetterbedingt umkehren musste, kann sich noch am oder im Schloss Linderhof umschauen! Auch das ist ein eindrucksvolles Erlebnis!
Um 16:42 und um 17:42 hast du wieder zweimal die Fahrtmöglichkeit mit dem 9642er und der RB6 über Oberau zurück nach München. Davor gibt es im Stundentakt die Umstiegsverbindung via Kloster Ettal und Oberau, die letzte um 18:02 ab Forsthaus Linderhof.
Für die Wegfindung empfehle ich eine gute Wander-App, ich bevorzuge die tschechische Mapy.cz.
Viel Spaß, pass auf, geh kein Risiko ein und behalt das Wetter immer im Blick!